Die Geschichte des Vereins


Aus der Turnvereinszeitung „Das Band“, März 1959

Der Tisch-Tennis-Club Bensberg e.V. ging aus der Tischtennisabteilung des Turnvereins Bensberg (TV Bensberg) hervor. Nachdem es zu Streitigkeiten zwischen dem Gesamtverein und der 32 Mitglieder umfassenden Tischtennisabteilung gekommen war, trennte sich diese vom TV Bensberg im Jahre 1959 ab und gründete einen eigenen Verein. Während auf der Mitgliederversammlung des TV Bensberg im Jahre 1959 von einer „Trennung in beiderseitigem guten Einvernehmen“ (so der O-Ton von Oberturnwart Walter Severin) die Rede war, hatte man tatsächlich die TT-Leute aus dem Verein geworfen. Sie mussten bei der Stadt um ihre Übungsstunden kämpfen. Eine Retourkutsche erfolgte im Bensberger Karnevalszug 1959, bei dem der TTC Bensberg unter dem Motto „Die Ausgestoßenen“ mitgingen und auf diese Weise ihre Kritik an dem Rauswurf öffentlich machten. ...

Elfriede Gieraths und Josef Paffenholz im Karnevalszug 1959

Die folgenden Jahre wurden geprägt durch den Vorsitzenden Josef Müller, der den Verein auf seine ganz eigene Weise führte. So heißt es über ihn im von Günter Schneeloch verfassten Geschäftsbericht zur Mitgliederversammlung vom 29.11.1984 kurz nach seinem Tode: „Er selbst war kein Freund von warmen Worten und den üblichen großen Phrasen. Es wurde ohne große Begleitmusik und ohne Kompetenzgerangel gemacht, was zu machen war, um in Gemeinschaft Tischtennis spielen zu können; nicht mehr und nicht weniger. Es wurde nicht viel geregelt und gemanaged, aber der Spiel- und Trainingsbetrieb funktionierte. Trotz dieser relativ ungeordneten Verhältnisse, oder, wie ich meine, gerade deswegen, kam es so gut wie nie zu ernsthaften Auseinandersetzungen zwischen den Mitgliedern des Vereins. Sicherlich hat dabei auch die ausgleichende, humorvolle und mitunter auch entschiedene Rolle unseres bisherigen Vorsitzenden eine Rolle gespielt.“ …

Aus sportlicher Sicht folgten erfolgreiche Jahre. Sowohl mit der 1. Herren-Mannschaft als auch mit der 1. Damen-Mannschaft spielte man in der Verbandsliga. Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre war man mit der 1. Herrenmannschaft dann allerdings nur noch in der Bezirksliga bzw. Bezirksklasse vertreten. Nach dem Tode von Josef Müller fehlte dem Verein zunächst eine Führung. Nachdem bereits 1983 der Stadtsportverband beschlossen hatte, die Mitgliedschaft eines Sportvereins an die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht zu knüpfen und im Sommer 1984 dem TTC Bensberg den Ausschluss aus dem Stadtsportverband androhte, da dieser immer noch nicht im Vereinsregister eingetragen war, fand am 29.11.1984 in der Gaststätte Kutting eine Mitgliederversammlung statt, auf der sich der TTC erstmals eine Satzung, die die Eintragung ins Vereinsregister vorsah, gab. Der Verein hieß nunmehr: „TTC Bensberg e.V.“ Zum 1. Vorsitzenden wurde Klaus Schumacher gewählt. Erika Gessner wurde 2. Vorsitzende, Christian Wagner Geschäftsführer, Walter Kratz Jugendwart und Johannes Kleinz Kassenwart. Der Monatsbeitrag wurde für Erwachsene auf 5,- DM, für Studenten und Auszubildende auf 3,- DM und für Kinder und Jugendliche auf 2,- DM festgelegt. Klaus Schumacher stand dem Verein bis ins Jahr 1993 als 1. Vorsitzender zur Verfügung. In der Zeit seines Vorsitzes stellte sich auch der sportliche Erfolg wieder ein. Insbesondere Ralph Wagner und Eberhard Schulze war es zu verdanken, dass der TTC Bensberg von 1984 bis 1992 mit der 1. Herrenmannschaft durchweg in der Landesliga spielte. Nachdem Klaus Schumacher 1993 als Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stand, wurde zunächst Dieter Neuhaus zum Vorsitzenden gewählt, der nach vier Jahren im Jahre 1997 das Ruder an …

… Dirk Elz weiter gab. Sportlich folgten schwierige Jahre. Nach dem Rückzug in die Bezirksklasse im Jahre 1992 konnte man zwar in der Saison 1993/94 noch einmal in die Bezirksliga aufsteigen; es folgte jedoch bereits im 2. Jahr der erneute Abstieg in die Bezirksklasse. Der Kölner Stadt-Anzeiger titelte seinerzeit im April 1994: „TTC Bensberg vor Scherbenhaufen – Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga fällt die Mannschaft des Traditionsvereins auseinander“. Die Vereinsführung steckte den Kopf jedoch nicht in den Sand, sondern startete in der Bezirksklasse mit jungen Spielern aus der eigenen Jugend einen Neuanfang. Insbesondere sind hier zu nennen: John-Ih Lee und Tim Schneeloch. Wenn man sich auch Anfangs in der Bezirksklasse schwer tat, so konnte das Konzept des Vereins, jungen Spielern eine Chance zu geben auch wieder auswärtige Spieler anlocken, so dass mit weiteren Verstärkungen in den Jahren 1999 und 2000 die Aufstiege in die Bezirksliga sowie zurück in die Landesliga gefeiert werden konnten. Nunmehr lauteten die Schlagzeilen der Zeitungen anders: „Bensberg jubelt: Aufstieg! (BLZ v. 7.5.99)“, „In Bensberg knallten Sektkorken – Aufstieg geschafft (KStA v. 27.3.00)“, „Ein Traum wurde wahr: Aufstieg in die Landesliga (BLZ 27.3.00)“. In der Landesliga spielt man in der kommenden Saison nunmehr bereits im zehnten Jahr in Folge.

Bildunterschrift

Die 1. Damenmannschaft 1984/85, von links nach rechts: Marlies Klein, Gerda Schmickler, Erika Gessner, Petra Wagner, Hanne Huger, Gisela Kaestle.

Quellenangabe:
Aus der Festschrift zum 50 jährigen Jubiläum 2009